– Rozerin Beyazgül
Als ich vor einigen Jahren begonnen habe nach einer eigenen Wohnung zu suchen habe ich gemerkt, wie kompliziert sich dies für eine nicht-deutsche Person in einer eigentlich ja angeblich weltoffenen Multi-Kulti Großstadt gestaltet. Ich wollte gerne zentral, ruhig und uninah wohnen. Ich habe entweder gar keine Antwort bekommen oder es gab Rückzieher nachdem der Name fiel. Manchmal wurde der Hörer gegenüber einfach aufgelegt.
Es spielte keine Rolle, dass ich hier geboren und aufgewachsen bin, Studentin bin und sogar einen festen Job habe. Es war nicht von Interesse, was für ein Mensch ich bin. Aber mein Name spielte eine Rolle. Die einzige Rolle.
So wurde ich auf meinen Wegen draußen auf die ganzen Namen aufmerksam. Auf den Unterschied der Klingelschilder, je nachdem in was für einem Viertel ich mich gerade befand. War es eine schöne, saubere, geordnete… reiche Gegend? Oder eine chaotischere, lautere… ärmere? Wer lebt in diesen Vierteln? Egal in was für einem Viertel ich mich befand, es standen Namen an den Hauseingängen.
Aber manche waren eben „anders“…
Ich bemerkte etwas, was mir eigentlich schon immer klar war, aber nie deutlich wurde, da ich es nie am eigenen Leib zu spüren bekommen hatte.
Eine Trennlinie und die Ausgrenzung.