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Von Feigen und mutigen Frauen

– Gül Umay Aśik

Ich bin aus dem heiligen Garten meiner Anneanne.

Ihre Gebärmutter entwickeln die Eierstöcke meiner Mutter, in der ich

schon als Eizelle tanze.

Wir trocknen Feigen auf dem Dach am Lykischen Weg.

Anneanne Münevvers schwarze Locken, wehen im Fahrtwind.

Wir haben Haarfarbe, Rittersport und Jacobs Krönung mitgebracht.

Es duften so warm die Pinien.

Sie spitzt ihre rot bemalten Lippen und tippelt im Takt auf dem Lenkrad

zu Halay.

Ich bin aus ihrem Aufbruch (’71),

ihrer Rückkehr (‘96) und ihren eleganten Händen, die im Salat rühren.

Sie spuckt Richtung Lenkrad und fährt erst los wenn alle ‘iyi yolculuklar‘

gesagt haben.

Ich bin aus der kräftigen Hoffnung meiner Mutter.

Bin ihr Herz, ihre Hingabe und ihr

alles alleine schaffen.

Ihr Mädchen sollt es besser haben.

Ich lerne mir Leichtigkeit zu  leisten.

Ich bin aus ihrem Nachkommen

  (,‘74), ihrer Rückkehr (2021) und

ihrem weichen Kern.

Ich bin aus dem ewigen Kreis  der Frauen.

Sie sitzen um das ewige Feuer,

ich höre zu.

Uns umhüllen Seidenstoffe in Flieder und Beige mit Blumenornamenten in

Stickereien.

Unendliche Geduld tut sich auf

für das Klagelied.

Wir jauchzen hoch und halten uns  die Bäuche vor Freude.

Ich bin ihr Hüzün und sie meine Wurzeln.

Ich sehe meine Tochter aus den Wellen kommen, wir essen getrocknete

Feigen.

Ich bin zuhause.

#Ahninnen

#getrocknete Feigen

#Liebe

Rosenfluss

Ich kämpfe nicht. Ich hasse nicht. Ich räche nicht.

Ich liebe. Ich vergebe. Ich bin stolz. Ich bin schön.

Ich bin dankbar.

Ich zelebriere Recht auf Ruhe.

Nach Stress vom Bildungsaufstieg brauch ich erstmal ne

Tüte Luft & Leichtigkeit.

Körperweisheit statt Wissenschaft Kissenschlacht.

Wir sind selbst Teil der Natur. 

Ich fordere, Frauen in ihrem heiligen Prinzip Leben hervorzubringen,

in vollster Wertschätzung anzuerkennen. Verstanden?

Respekt und Enttabuisierung von Geburt und Tod.

Traurigkeit als Gefühl mehr Raum geben.

Hüzün.

Freund*innenschaft sind gold wert.

Gemeinschaftlich. Solidarisch.

Moderne Spiritualität als Teil des Alltags.

Hinwendung zum inneren, magischen.

Wertschätzung der Ahninnen.

Respekt vor Babies.

Die Elemente sind mir wichtig. 

Ich feiere Göttinnen der ganzen Welt.

Selbstliebe ist eine große Sache.

Wir sollten sehr viel tanzen, weniger reden, noch weniger denken.

Dafür mehr aus Bauch und Herz entscheiden.

Frauen und Kindern verdammt nochmal mehr zuhören.

Bäumen Rechte geben.

Naivität, Softness und Lovelieness feiern.

Sisterhood hochhalten.

Einander Danke sagen. 

Das tun, was wir wirklich lieben. oh ,ja.

Was würdest du lieben zu tun?

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Rough und gleichzeitig verletzlich