In diesem Interview spricht die Regisseurin und Schauspielerin Neslihan Arol mit dem Märchenerzähler und Teppichknüpfer Hamid Saneiy über ein Leben, das einem Märchen gleicht. Inspiriert vom kleinen schwarzen Fisch (geschrieben von Samad Behranghi) hat Hamid lange Reisen unternommen und seit Jahren durch Musik und Geschichtenerzählen einen Raum für Gemeinschaft in seinem Laden geschaffen. Da der Laden bis Ende des
Jahres schließt und alle Teppiche verkauft werden müssen, lädt Hamid die Zuhörer*innen herzlich zu den letzten Jam Sessions und zum Teppichkauf ein. Dieses Interview bietet einen Einblick in seine Leidenschaft für das Erzählen, die Kunst und die Bedeutung von Gemeinschaft.
Über den Gast: Hamid Saneiy wurde 1968 in eine traditionelle Teppichknüpferfamilie in Tabriz geboren. Er hat viele Reisen mit dem Fahrrad unternommen und lebt seit 1998 in Deutschland. Seit 2000 lebt er mit seinen zwei Kindern in Berlin. 2009 begann er aserbaidschanische, mündlich überlieferte Märchen an verschiedenen Orten zu erzählen. Er ist außerdem Musiker, Teppichknüpfer und Teppichrestaurator.
Über den Host der Folge: Neslihan Arol ist eine Berliner Regisseurin, Schauspielerin, Erzählerin und Akademikerin aus Istanbul. Für ihre Doktorarbeit an der Fakultät Darstellende Kunst an der UdK Berlin erforschte sie die Überschneidungen von Feminismus und Comedy mittels Clownerie, Stand-up Comedy und Meddahlık (einer Erzähltradition aus der Türkei). Als Clown und Meddah trat sie im Rahmen internationaler Festivals u. a. in Wien, Helsinki, Toronto, Berlin und Izmir auf. Ihre letzte Produktion als Regisseurin, „Karagörlz“, ist das Ergebnis ihres künstlerischen Forschungsprojektes “From the comedic shadow play tradition ‚Karagöz‘ to a feminist sci-fi comedy ‚Karagörlz‘” an der Graduiertenschule der UdK Berlin (2019-2021). Darüber hinaus berät sie freie Theatergruppen dramaturgisch. Seit Juni 2023 leitet sie außerdem das Publikumsgesprächsformat Çay ‘n’ Talk am HAU Hebbel am Ufer in Berlin an.
Foto: Neslihan Arol