Gemeinsam mit bi’bak und der Heinrich-Böll-Stiftung haben wir im Dezember zum Filmscreening von “Benim Çocuğum (My Child)”, einem bewegenden Dokumentarfilm über die türkische LGBT-Initiative Listag, eingeladen. Im Anschluss gab es ein intensives und berührendes Gespräch mit Günseli Dum, einer der Protagonistinnen, und Can Candan, dem Regisseur. Hier gibt es Infos zum Film und Bilder vom Abend.
Was tun, wenn sich dein Kind dir gegenüber outet? Diese Frage steht am Anfang des türkischen Dokumentarfilms “Benim Çocuğum“. Und die Antwort gibt eine Gruppe von Müttern und Vätern in Istanbul: Es unterstützen – gegen alle Vorurteile, Homophobie, Transphobie und Hass. Dies geht am besten gemeinsam. Also haben die Eltern die Familieninitative LISTAG gegründet, die seit 2009 gemeinsam ihre schwulen, lesbischen, bisexuellen und transsexuellen Kinder unterstützt und mittlerweile auch öffentlich für die Rechte von LGBT in der Türkei kämpft.
Regisseur Can Candan gibt den Eltern in diesem berührenden Dokumentarfilm die Möglichkeit, ihre persönlichen Geschichten zu erzählen. Sie handeln von Hilflosigkeit und Scham, Angst vor der Ächtung durch eine konservative Gesellschaft mit traditionell strengem Familienbild und zeigen doch, wie sehr sich Mut, Widerstand und Liebe lohnen. Denn jede*r muss für sich die Frage beantworten: Wie viel bedeutet mir mein Kind? Und wie viel die Gesellschaft, in der ich lebe?