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Ein halbes Jahr Istanbul. Was bleibt?

Fünf bis sechs Monate in einer anderen Stadt, in einem anderen Land leben. Dort studieren, feiern, Fotos machen und Erinnerungen zusammenbasteln. Das machen tausende von Studierenden in Europa mit dem Erasmus-Programm. Für die meisten ist das schon ein Pflichtteil, integriert ins Studium. Ein Semester in Barcelona, Glasgow, Warschau oder auch Istanbul.

 
Als Aufenthaltsort ist Istanbul in den letzten Jahren zum offenen Geheimtipp geworden. Eine Megastadt kulturell als auch geographisch zwischen Orient und Okzident gelegen, nah genug dran, dass man sich noch irgendwie Zuhause fühlt und weit genug weg um einem den Kopf zu verdrehen. Doch was bleibt nach diesem halben Jahr?

 

Für Katharina sind es zuerst einmal Bilder, ein Video, in dem sie ihre Eindrücke und die Eindrücke ihrer Kommilitonen einzufangen versucht hat.

Katharina hat von September 2014 bis Januar 2015 ein Semester an der Istanbul Bilgi Universität verbracht. Normalerweise studiert sie in Wiesbaden Conception and Production.  Istanbul, so sagt sie, ist eine Stadt, in der man sich ausprobieren kann, inspirieren lassen kann und vielleicht auch über sich selbst etwas lernt. “Ich bin eigentlich ein sehr ungeduldiger Mensch. Und in Istanbul habe ich gelernt, dass man viele Dinge und Zustände nun mal nicht beschleunigen oder ändern kann, sondern sie so nehmen muss, wie sie sind. Und wenn man diese Gelassenheit findet, kann gerade das einen weiter bringen. ”

Da Katharina neben dem Studium auch als Film- und Videoeditorin arbeitet, hat sie bei ihren Ausflügen durch Istanbul immer wieder Videoaufnahmen gemacht, mit dem Hintergedanken, daraus ein Mosaik ihrer Eindrücke zu schaffen. Ein Video, das das Gefühl und die Stimmung der Stadt zeigt und gleichzeitig eine Erinnerung für alle schafft, die dort waren. Etwas, das nach einem halben Jahr bleibt.

Für deutsche Untertitel auf das Untertitel-Symbol rechts unter dem Video klicken

Zurück in Deutschland macht sich Katharina jetzt morgens keinen Kaffee mehr. Sie hat sich eine doppelstöckige Teekanne gekauft und trinkt nun morgens türkischen Çay aus Gläsern.  Das nimmt mehr Zeit in Anspruch, sagt Katharina, aber genau das hat sich geändert. Jetzt nimmt sie sich die Zeit. Und auch die Teekanne wird neben den Bildern wohl noch ein Weilchen bleiben und an die Gerüche und Geräusche Istanbuls erinnern.

 
Bilder: Katharina Matzkeit