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Ankaras gerettete Bücher

Müllmänner bewahren Literatur

Stapel von alten Büchern sind es, die tagtäglich im Müll landen: Von Kinderbüchern, über Biografien bishin zu Klassikern der Weltliteratur. Eine Gruppe von Müllmännern in Ankara wollte das nicht länger mit ansehen und hat kurzerhand ein Projekt gestartet: Eine Bibliothek aus all den entsorgten Büchern. Die Arte-Doku Ankaras gerettete Bücher erzählt nun eindrucksvoll die Geschichte dieses außergewöhnlichen Projekts.

Vor ungefähr zwei Jahren haben die Müllmänner angefangen, weggeworfene, aber noch gut erhaltene Bücher zu sammeln. Schon bald waren es Massen an Büchern, die sich auf dem Gelände des Müllunternehmens stapelten. Doch wohin damit? Die Müllmänner beschlossen kurzerhand, die Bücher in einer eigenen Bibliothek zu sortieren und aufzubewahren. Und das Projekt kommt gut an.

Längst ist diese Bibliothek nicht nur für den Eigengebrauch der Müllmänner gedacht, sondern steht auch für Besucher*innen und Schulausflüge offen. Mittlerweile legen viele Bewohner*innen der türkischen Haupstadt ihre gebrauchten Bücher gezielt als Spende neben die Mülltonne oder bringen sie in der Bibliothek vorbei.

Und damit Literatur an möglichst vielen Orten zugänglich wird, soll es nicht bei dem einen Standort in Ankara bleiben. Das neueste Projekt der Müllmänner aus dem Stadtteil Cankaya ist eine Bibliothek auf Rädern. Damit fahren sie aus Ankara in die umliegenden Dörfer, so dass sich auch dort die Menschen Bücher ausleihen können.

Filmemacher Gordian Arneth hat die Müllmänner mit einer 360 Grad Geo-Reportage begleitet: In den Straßen Ankaras, auf dem Gelände des Unternehmens und unterwegs mit dem Bücherbus. Einfühlsam nimmt die Reportage die Zuschauer*innen mit in den Alltag der Männer. Der Film “Ankaras gerettet Bücher” zeigt, wie das Projekt Begeisterung für Literatur weckt und ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit entsteht. Und auch ein weiteres außergewöhnliches Hobby der Müllmänner lernen die Zuschauer*innen kennen: Die Taubenzucht.

Foto: Arte, Gordian Arneth

Text: Redaktion


Die Doku gibt es noch bis zum 9.12. hier in der Arte-Mediathek zu sehen.

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